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Schweden Bahntrassenradeln in der historischen Provinz Schonen (Skåne) 21.05.2022 – 27.05.2022 (Reise 95)

Tag 1: Bahntransfer von Göteborg nach Halmstad, wo mein WoMo parkt. Überflüssiges darin ablegen, um Gewicht zu sparen. Warum Banvallsleden? Hatte ich doch schon. Nein, nicht ganz. Die nächsten beiden Tage schließen die noch verbleibende Lücke zwischen Halmstad und Alvesta.
Die alte Bahntrasse beginnt gleich am Stadtrand und ist zunächst ganz komfortabel. Auch wenn es permanent leicht bergauf geht, merkt man dies Dank Pedelec fast nicht.
Es folgt auch gleich ein typischer Felsdurchbruch. Der einzige übrigens.
Ein Fluss begleitet die Bahntrasse ein Stück weit. Eigentlich muss es heißen: Die Bahntrasse begleitet den Fluss, denn dieser war zuerst da.
Nach fast 20 km der ehemalige Bahnhof Simlångsdalen. Er sollte für lange Zeit der einzige gewesen sein.
Wenn schon keine weiteren Bahnhöfe, dann wenigstens ein paar Häuser im typischen schwedenrot.
Nach etwa 25 km hört der Asphaltkomfort auf. Auch wenn es schon eine ganze Weile regnet, lässt sich der Weg gut befahren.
Endlich kommt ein passender Platz für die längst fällige Mittagspause. Es hat zum Glück in dieser Zeit nicht ins Essen geregnet.
Früher ein Sägewerk mit Wasserkraft-Antrieb.
Nach 35 km gebe ich es auf, den vom Dauerregen immer mehr erweichenden Bahnradweg zu befahren. Ich schwenke auf die Nebenstraßen um. Dadurch komme ich flott voran, auch wenn es zu Umwegen kommt.
Mitten im Wald wird mir angezeigt, dass ich mich nun im Kronobergs Län, also Småland, befinde (zuvor Halland Län). Schlagartig wird aus einer asphaltierten Straße ein unbefestigte Rutschbahn. 8 km muss ich mich damit herumquälen. Dann folgt die Erlösung.
Mein Radnavi signalisiert mir, dass nebenan die alte Bahntrasse verläuft. Ich kann es ja mal wieder mit ihr versuchen. Ehemaliger Bahnhof Byholma.
So hätte für mich die Fortsetzung ausgesehen. Nix wie zurück auf die Nebenstraße.
Bei diesem Fortbewegungsmittel müssten noch Gleise liegen.
Ca. 8 km vor meinem Tagesziel Ljungby lockt wieder die alte Bahntrasse,
Landschaft ist schön, wenn’s nicht regnet …
Fotohalt.
Auch wenn’s wenig komfortabel aussieht,ich nehme diesen Weg. Es ist ja nicht mehr weit.
Nach 103 Tages-km ist das Tagesziel erreicht. Ljungbys Kirche …
… und ein Blick in die Geschäftsstraße in Hotelnähe.
Tag 2: Heute ein Rest Banvallsleden. Wieder erst asphaltiert.
Alte Eisenbahnbrücke am Ortsende von Ljungby.
Später in Ryssby: Eine Art Wartehäuschen ohne Bezug zum ÖPNV. Aber das Häuschen trägt folgende Inschrift: „Gott segne das ehrbare Handwerk – September 2000 – Hammarskola BBS/BSB“.
Es setzt wieder leichter Regen ein. Und der Weg ist seit dem Häuschen nicht mehr asphaltiert. – Der Bahndamm teilt den See Tjurken. Schöne Sitz- und Rastgelegenheiten.
Tjurken.
Das Geschehen von gestern widerholt sich heute. Ich meide den weichen Bahnradweg und setze die nächsten Kilometer auf Nebenstraßen fort.
Der Bahnhof Vislanda war früher ein bedeutender Bahnknotenpunkt. Karlshamn – Vislanda und (Halmstad -) Bolmen – Vislanda, (beide Strecken in Schmalspur) trafen hier auf die Strecke Alvesta – Hässleholm.
Das Bahnhofsgebäude wurde schon 1970 abgerissen.
Heute halten hier nur noch die Nahverkehrszüge, die zwischen Hässleholm und Växjö pendeln. Andere Züge rauschen hier nur durch.
Mein Ziel ist der Bahnhof von Alvesta. Auf dem Weg dorthin passiere ich wieder diesen Schilderwald. Mit der Bahn fahre ich zurück nach Halmstad, wo ich übernachte. 56 Tages-km.
Tag 3: Ein Tag ohne Regen … WoMo-Fahrt von Halmstad nach Höör. Später dann weiter nach Kristianstad. Die erste Hälfte der heutigen Tagestour hat noch nichts mit Bahntrassenradeln zu tun. Erster interessanter Halt am Schloss Bosjökloster.
Im 11. Jh. von den Benediktinerinnen als Kloster gegründet, nach ihnen erweitert und zum Schloss ausgebaut, heute Privatbesitz.
Blick in den Innenhof und …
… auf die Kirche nebenan.
Das Schloss liegt auf einer Landzunge im Ringsjön. Schlosspark mit Blumengarten und Tiergehege.
Alte Windmühle.
Kirche in Högseröd.
Schloss Hjularöd, nach dem Vorbild französischer Märchenschlosser von 1894 bis 1897 errichtet, Privatbesitz, nicht zugänglich.
Diese unscheinbare Brücke ist die älteste Steinbogenbrücke Schonens. Eine Inschrift lässt auf das Baujahr 1759 schließen. 1752 erging ein Erlass, dass in Schonen nur noch steinerne Brücken gebaut werden durften, um den Waldbestand zu schonen.
Trockenmauerwerk, also ohne Mörtel gebaut.
Auf dem Abstecher zum Schloss sah ich diesen Rastplatz, ideal für die Mittagsrast. Dabei entdeckte ich diese Brücke..
Bevor eine Talfahrt beginnt, bietet sich dieser Fernblick an. Gleich geht’s hinunter nach Harlösa.
Harlösa. Der Linienbus stand schon an der Bibliothek.
Die erste Bahntrasse des Tages beginnt in militärischem Gebiet. Dementsprechend ist die Wegsbeschaffenheit. Aber heute ist der Weg trocken, also befahrbar.
Akzeptabler Radweg.
Der ehemalige Bahnhof Silvåkra.
Der Wald liegt hinter mir. Bis hierher ging’s noch …
… aber jetzt nicht mehr.
Ein Parallelweg führt weiter. Links oberhalb verläuft die alte Bahntrasse.
Es gibt auch wieder ein Zurück auf die Bahntrasse.
Die stillgelegte Bahntrasse ist ca. 13 km lang und führt von Harlösa nach Dalby.
Das Rathaus in Dalby.
Windmühle bei Dalby.
Im nächsten Ort Södra Sandy beginnt die 2. alte Bahntrasse, Hardebergaspåret genannt, benannt nach dem Ort Hardeberga. Die rund 11 km sind optimal ausgebaut und dementsprechend stark genutzt. Sie verbindet Södra Sandy mit der Stadt Lund. Mit der Bahn zurück zum WoMo. – 71 Tages-km.
Tag 4: Heute beginnt die Tour bei leichtem Nieselregen in fast unmittelbarer Nähe meines Quartiers in Kristianstad. Die alte Bahntrasse führt von Kristianstad nach Hörby und ist ca. 40 km lang, ca. 35 km davon auf der ehemaligen Bahntrasse.
Bei dieser Radwegsqualität macht Radeln Spaß.
Ups – was ist da los? Es fehlt die Eisenbahnbrücke. Also runter auf die querende Straße und auf der anderen Seite wieder steil nach oben. Diese Drängelgitter!!!
Unweit der fehlenden Eisenbahnbrücke diese alte Windmühle. Wohnhaus.
Die Wegsbeschaffenheit ändert sich, der Regen setzt ein und wird mich verfolgen bis zum Tagesziel Bahnhof Höör.
Die Freude währt nur kurz. Der Ort Tollarp kommt gleich. Dahinter wieder alter Zustand: nass, rutschig, volle Pfützen, uneben … In Hörby hat’s damit ein Ende. Endlich wieder normale straßenbegleitende und optimale Radwege.
Höör. Es ist jetzt nicht mehr weit bis zum Bahnhof. Klatschnass wie ich teilweise bin, versuche ich mich abzutrocknen und mein total verschmutzes Rad notdürftig zu reinigen. Rückfahrt nach Kristianstad mit der Bahn. 59 Tages-km.
Tag 5: Start in Kristianstad. Dort steht diese Luxus-Fahrradgarage…
Bahntrassenradeln Teil 1 nach Immeln. Asphaltierte 23 km stehen bevor.
Die Steigungen kommen noch.
Die historische Provinz Schonen gilt als Kornkammer Schwedens.
Die nächsten 7 – 8 km geht es am Råbelslövssjön entlang mit immer wieder schönen Ausblicken.
Wie zum Beispiel auf eine kleine Marina.
Aber auch das gibt es in Schonen: Obstplantagen.
Wiederum eine Obstplantage (Altbestand).
Den Ort Arkeltorp hatte ich gerade passiert und prompt die Fortsetzung des Bahnradwegs verpasst. Dafür habe ich diese alte Eisenbahnbrücke von der Straße aus gesehen. Fällt Euch was auf? Die Warnbalken sind nicht rot-weiß, sondern in den schwedischen Nationalfarben blau-gelb lackiert! Hat dieselbe Wirkung/
Funktion.
Jetzt kann man es sehen: Es geht bergauf.
Wenn ich hierhin zurückkomme, muss ich links abbiegen. Von geradeaus bin ich gekommen.
Ein ehemaliger Bahnhof: Kaffatorp. Obwohl privat genutzt, sind außen noch alle spezifischen Schilder vorhanden, z.B. Warteraum.
Immeln am See Immeln. Zeit für eine Fika: Kaffeepause mit Kanelbullar (Zimtschnecke).
Es sieht so aus, als ginge die alte Bahntrasse über Immeln hinaus. An der nächsten Querstraße ist aber Schluss.
Der alte Bahnhof von Immeln, diesmal von der „Rückseite“ fotografiert. – Und nun zurück nach Arkelstorp und auf der mäßig frequentierten Regionalstraße zur nächsten ehemaligen Bahntrasse in Näsum (ca. 15 km).
Näsum. Hier bin ich richtig. Bahntrassenradeln Teil 2: Zunächst in Richtung Olofström.
Ich bin inzwischen in der historischen Provinz Blekinge unterwegs.
Blick vom erhöhten Bahndamm über die Felder.
In Olofström ein abruptes Ende der Bahntrasse (überbaut). Die Strecke ging einmal weiter bis nach Älmhult, ist aber nicht befahrbar.
Auf dem Rückweg nach Näsum. Jämshög.
Diese Eisenbahnbrücke führt über den Fluss Holjeån. Und ist …
… der ideale Platz für die Mittagsrast.
Kirche in Näsum.
Die befahrbare alte Bahntrasse führt von Olofström im Norden bis nach Sölvesborg im Süden, bzw. an die Ostsee. Unterwegs führt sie am See Ivösjön vorbei und …
… und durch einen kurzen Tunnel.
Schließlich Ankunft in Sölvesborg.
Ziel ist der Bahnhof Sölvesborg gewesen, dem Startpunkt des Banvallsleden.
Für mich ich dieser Schilderwald aufschlussreich für die Tourenplanung in 2023.
Ich habe mein Tagesziel früh erreicht. Trotz der 84 km (Akku-Tausch bei km 72) fühle ich mich noch fit genug, um auf die Bahnfahrt Sölvesborg – Kristianstad zu verzichten. Ich hänge noch 34 km dran und radle zur Unterkunft zurück. Diese Kirche mit separatem Glockenturm steht in Gualöv.
Kirche von Kiaby. Der 2. (kleinere) Akku hat gerade noch gereicht (Reichweite –,–). Ich hatte allerdings mit viel Gegenwind zu kämpfen. 118 Tages-km.
Tag 6: Heute kein Radeln, Ruhetag, denn morgen trete ich die Heimreise an, und da sollte ich ausgeruht sein. WoMo-Fahrt nach Åhus. Schon im Vorgriff auf die Planung 2023. Geplant war für heute eine Radrundfahrt auf ehemaliger Bahntrasse nach Maglehem und über Åhus wieder zurück (77 km). Das Wetter ist sehr wechselhaft geworden. Auch in Dänemark (Jütland), insbesondere stürmisch mit starken Windböen.
Also schaue ich mir das kleine Städtchen am Fluss Helga an.
Ortsbildbeherrschend ist die Schnapsbrennerei. Im Bild nur ein Bruchteil des Gesamten.
Wurde 2008 von Pernod Ricard übernommen. Mit „Absolut Vodka“, weltweit zweitgrößte Premium-Wodka-Marke.
Ich vermute: die Villa der früheren Brennerei-Besitzer.
Es gibt auch einen Marktplatz dort, dominiert von der Marien-Kirche. Nebenan das Heimatmuseum.
Am Marktplatz.
„Maria-Kyrkan“
Der Hauptaltar.
Die Kanzel.
Die Organistin gab zufällig in diesem Moment den Einsatz für zwei junge Bläser. Vor dem Gottesdienst an Mariä Himmelfahrt fand noch eine Orchesterprobe statt.
Skulptur von Nils Möllerberg.
Wo wohnte ich eigentlich in Kristianstad? In dieser Jugendherberge, die zum 31.12.2022 geschlossen wird. Sie gehört der Kommune Kristianstad, die laut Betreiber (beide älter als ich) noch nicht weiß, was aus dem Anwesen werden soll.
Zur Jugendherberge gehört auch ein Campingplatz mit 9 Cottages (Stugas).
Die zentralen Sanitäreinrichtungen für die Camper.
Und Wohnmobil- und Wohnwagenstellplätze. — Gesamtstrecke dieser Tour = 421 Radel-km.
– Sverige – hej då!

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