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Schweden im Mai: Trollhätte und Göta Kanal plus Bahntrassenradeln (Teil 2: 8.-11. u. 21.-24. Radeltag)

Tag 8: Eigentlich heute Ruhetag, aber: Ich muss mit Schienenersatzverkehr rechnen, wenn ich am 11. Tag wieder zurück nach Huskvarna will. Zum Glück nicht auf der gesamten Strecke. Also „deponiere“ ich mein WoMo am Bahnhof Tranås und radle von dort nach Huskvarna zurück. Auf dem Weg nach Tranås mache ich Halt in Nässjö. Was hier wie ein Schloss aussieht, …
… entpuppt sich als das Rathaus von Nässjö.
Rathaus-Vorplatz.
Parkanlage und Stadtsee in Zentrumsnähe.
Nächster Stopp in Eksjö, eine der fünf „Holzstädte“ Schwedens.
Holzhaus an Holzhaus.
Smålands höchster Wasserfall in Aneby-Stalpet.
Als ich diese Treppe sah, wusste ich: Nein danke, ich verzichte.

Angekommen in Tranås, machte ich mich sofort auf den Rückweg per Rad. Unterwegs stieß ich auf dieses Anwesen: Gripenbergs Herrgård. Es ist das größte Holzschloss Schwedens und wurde 1663 als Jagdschloss erbaut, steht heute unter Denkmalschutz und ist nicht näher zugänglich.

Überraschung in Vireda! Damit hatte ich nicht gerechnet. Zwischen Vireda und Jönköping gab es von 1894 bis 1935 eine Schmalspurbahn, die ursprünglich bis Gripenberg verlängert werden sollte. Leider kein Bahntrassenradeln möglich.
Haurida kyrka (k:a ist eine in Schweden übliche Abkürzung für kyrka).
Das eigentliche Ziel der Tour zurück nach Huskvarna war das Museumsdorf Åsens by.
Nachdem die früheren Besitzer dieses Weilers ihre (landwirtschaftlichen) Betriebe aufgegeben hatten, übernahm ein Verein die Anwesen und betreibt sie nach altem Muster ehrenamtlich weiter.
Zum Museumsdorf gehört heute eine Jugendherberge (siehe Foto) und eine Gaststätte, in der gerade eine Hochzeitsfeier stattfand.
Nach 68 Tages-km wieder zurück in Huskvarna.
Tag 9: Aufbruch zum Göta Kanal 2. Teil. Aber erstmal muss ich dorthin kommen. Diesmal radle ich am rechten (östlichen) Ufer des Vättern entlang bis nach Vadstena.
Oberhalb des Vättern mehrere Obstplantagen.
„Gyllene Uttern“ vor den Toren von Gränna, ein Hotel-Restaurant. Sieht aus wie ein Schloss, war aber nie ein solches. Es begann 1930 mit einem Kiosk mit Tankstelle, die beide so gut gingen, dass die Anlage schon bis 1933 zum heutigen Anwesen ausgebaut worden ist. Die Lage bietet einen phantastischen Blick über den Vättern und dessen Insel Visingsö.
Den optimalen Ausblick gibt’s nur für die Restaurant- und Hotelgäste.
Gränna.
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Gränna. Das malerische Städtchen am Hang des Grännabergs direkt am See Vättern ist die Heimat der in Schweden »weltberühmten« Zuckerstangen, die Heimat des Polarforschers Andrée und Heimathafen für die Fähre zur beliebten Ausflugsinsel Visingsö. Gränna gehört noch zum Jönköpings län, also zu Småland, und liegt an der Grenze zum Östergötlands län.
Brahehus ist die Ruine eines einst prunkvollen Lustschlosses aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.
Blick über den Vättern zur Insel Visingsö.
Wieder einmal ein Stück Bahntrassenradeln, und zwar zwischen Ödeshog und Hästholmen auf 5 Kilometern.
Solche Drängelgitter gibt’s in Schweden leider auch. Lästig.
Klosterruine Alvastra, 1143 durch die französischen Zisterzienser des Klosters Nydala gegründet.
Das Tagesziel Vadstena ist erreicht.
Der alte Bahnhof von Vadstena.
Renaissanceschloss Vadstena.
91 Tages-km.
Tag 10: Nach Motala ist es nicht mehr weit. In Motala verlässt der Göta Kanal den Vättern. Eine moderne Hochbrücke überspannt den Kanal und verbindet beide Stadtteile miteinander.
Die alte Bogenbrücke wird noch genutzt, insbesondere durch Radler und Fußgänger.
Der Göta Kanal verläuft zwischen Motala und Borensberg durch den See Boren, der Radweg südlich und fernab des Sees, vorbei an der Kirche von Ekebyborna.
Ich war auf dem richtigen Weg, was ich bisweilen bezweifelt hatte.
Da ist er wieder! Borensberg. Schleuse und Brücke und …
… das Göta Hotel.
Das erste von zwei Aquädukten(schwedisch Akvedukt): Die Straße führt unterm Kanal durch.
Um den Wasserstand im Kanal regulieren zu können, gibt es sog. Ablauflücken
In diesen See links wird gegebenenfalls überschüssiges Wasser abgeleitet.
Ein nicht erwartetes Wiedersehen mit dem Fahrgastschiff „Wasa Lejon“. Auf ihm war ich 2015 im Rahmen einer Schweden-Rundreise mit Bus von Borensberg nach Berg unterwegs. Auf dem Treidelpfad im Vordergrund war damals eine Familie mit Fahrrädern unterwegs. Damals sagte ich mir: „Das will ich auch einmal machen!“ So erfüllen sich Wünsche …
Später kommt mir noch ein zweites Fahrgastschiff entgegen, die „Diana“.
Bald danach ist die Schleusentreppe von Berg erreicht. Auf fast einem Kilometer Länge sind insgesamt 11 Schleusen hintereinander verbaut, die letzten 7 sind unmittelbar hintereinander geschaltet.
„Bergs slussar“ – wie die Schleusentreppe hier genannt wird – ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Nach den Schleusen setzt sich der Kanal im See Roxen fort. Ich habe mich für den Radweg am Südufer des Roxen entschieden, um in Linköping übernachten zu können.
Bilder aus Linköping.
Domkyrkan Innenansicht, außen eingerüstet.
Kirche Sankt Lars. – 73 Tages-km.
Tag 11: Ein komfortabler, vielbefahrener Radweg führt mich stadtauswärts nach Ekängen. Von da an geht’s südlich des Roxen durchs Hinterland, z.B. nach Östra Skrukeby und …
… Lillkyrka (übersetzt Kleinkirchen).
In Norsholm treffe ich wieder auf den Göta Kanal mit Brücke und Schleuse.
Ab Norsholm bin ich auf dem Treidelpfad unterwegs. Dank der breiten Bereifung meines Pedelecs kein Problem.
Eine Tafel warnt: „Vorsicht Hasenquerung!“.
Die Kanalpromenade in Söderköping ist an Wochenenden die reinste Fressmeile.
Ab Söderköping sind es nur noch 6 km bis zum Kanalende in Mem.
Mem. Die letzte Schleuse vor der Ostsee.
Auch hier signalisiert ein Leuchtturm den Skippern die Kanaleinfahrt.
Jetzt muss ich nur noch den nächsten Bahnhof (in Norrköping) ansteuern. Bis dorthin sind es noch 26 km. Unterwegs: Kirche in Kåby.
Kirche in Kingstad.
Ankunft in Norrköping.
Bahntransfer Norrköping – Trangås, WoMo-Fahrt nach Huskvarna. – 96 Tages-km.

Die Touren 12 bis 20 Mälardalsleden sind ein eigenes Kapitel, das ich hier überspringe. Es folgt Tour 20 Bahntrassenradeln.

Tag 20: Im Anschluss an den Mälardalsleden WoMo-Fahrt von Norrköping über Linköping, Motala, Askersund und Karlsborg nach Hjo. Hier beginnt das Radeln auf der alten Bahntrasse zwischen Hjo und Stenstorp. Aber an der Stadtgrenze verschwindet die Trasse und ich muss auf die wenig befahrene Regionalstraße ausweichen.
Schön gelegener See Mullsjön.
Mein Fahrrad-Navi zeigt mir regelmäßig an, wo die alte Bahntrasse die Regionalstraße kreuzt. Wie zum Beispiel hier. Aber die Trasse verschwindet schon nach wenigen Metern im überbauten Gelände wieder.
Bei Blikstorp.
Vreten kyrka.
Vreten. Neben dem Navi weist auch dieses Schild auf die alte Eisenbahntrasse hin.
Trasse nicht befahrbar.
Alter, gedeckter Güterwagen und …
… und ein Toilettenhäuschen sind aus der Bahnzeit noch übrig geblieben.
Dala: Kirche.
Erst am Ortseingang von Stenstorp taucht die Bahntrasse wieder auf und wird befahrbar.
Kurz vor dem Bahnhof Stenstorp endet der Weg natürlich. Er hat seinen Zweck erfüllt.
Auf demselben Weg radle ich zurück zum WoMo. Weiterfahrt mit WoMo nach Jönköping zur Übernachtung. – 80 Tages-km.
Tag 22: Ich radle ab Hotel los, zunächst am Ufer des Vättern entlang, vorbei an der Universität Jönköping, dann bergan stadtauswärts, wo schließlich die alte Bahntrasse nach Ulricehamn als straßenbegleitender Radweg auftaucht.
Nach einigen Kilometern schwenkt die Trasse nach rechts. und ist alsbald nicht mehr asphaltiert.
Die Radwegsqualität wird von Kilometer zu Kilometer schlechter.
Das geht ja noch …
… wenn nur die Fahrspuren nicht so unterschiedlich sandig wären. Der Bahndamm erreicht hier eine beachtliche Höhe.
An derselben Stelle wie das Foto zuvor aufgenommen.
Bottnaryd: Pingstkyrkan. In Bottnaryd mache ich eine Pause. Danach verlasse ich die Bahntrasse wegen Unbefahrbarkeit.

Ich versuche später nochmals, auf der Bahntrasse zu radeln, grober Schotter und tiefer Sand im ständigen Wechsel, dazu noch Schiebestrecken – nein danke, ich geb’s auf.

Aber die Alternativstrecke ist auch nicht einfach zu finden. Diesem Foto ging eine lange steile Schiebestrecke voran.
Ich quere zwar nochmals die Bahntrasse, diese ist aber endgültig unbefahrbar.
Endlich wieder in der Zivilisation unterwegs! Strängsered kyrka am Strängseredsjön (See).

Ein Handwerker schließt mir die Kirche auf, damit ich sie innen fotografieren kann.
Gullered kyrka am Nordsjön.

Das Tagesziel Ulricehamn ist nach mühsamen 67 km erreicht.Morgen geht’s hier weiter.

Tag 23: Start in Ulricehamn zum Bahntrassenradeln, zunächst nach Tranemo. Diese beiden alten Eisenbahnbrücken …
… stammen aus den Jahren 1906 und 1917.
Die alte Bahntrasse verläuft am langezogenen Åsunden entlang.
Die Trasse gewinnt allmählich an Höhe, bis sie …
… schließlich diesen beleuchteten Tunnel erreicht hat.
War das etwa ein Bahnhof gewesen?
Einziges Eisenbahnrelikt weit und breit: 61 km seit Falköping.
Hier verlasse ich kurz den Radweg, um …
zum Miniaturum zu gelangen.
Dieser achteckige Pavillon dient der Naturbeobachtung am südlichen Ende des Sämsjön.
Ein Wehr reguliert den Wasserstand des See.
Zur gleichen Zeit habe ich den 1.600-sten Kilometer meiner Radreise(incl. Mälardalsleden) „erfahren“.
Tranemo ist erreicht. Tranemo kyrka.
Auf diesem Radweg geht’s weiter.
Der Fluss heißt Assman.
Die nächste Bahntrasse führt nach Svenljunga.
Dabei nähert er sich immer mehr dieser Regionalstraße und geht schließlich darin unter.
Svenljunga kyrka. Leider geschlossen.
Alles klar? Ich will nach Borås, also geradeaus (Sjuhäradsrundan).
Doch bald nach dieser Kreuzung geht’s doch noch nach rechts, und zwar auf die nächste alte Bahntrasse.
Das Blütenmeer soll mich wohl besänftigen, denn ab hier ist’s aus mit dem asphaltierten Bahnradweg. Ab hier ist die Bahntrasse zur Neben-Nebenstraße geworden,
Beweise: schroffe Felsen, mal links, mal rechts, hoher künstlicher Damm, die typische Böschung und kaum Steigung – warum sollte man diesen Mehraufwand für eine kaum befahrene Straße ohne Anlieger betreiben? Dementsprechend ist auch der Straßenbelag. Und das die nächsten rd. 20 km!
Endlich kommt wieder ein zivilisierter Radweg. Schließlich erreiche ich das Tagesziel Bahnhof Borås. Bahnfahrt über Herrljunga und Falköping nach Jönköping. – 99 Tages-km.
Tag 24 (Finale): Das Tagesziel ist heute der Fährhafen Trelleborg. Auf der Fahrt dorthin mache ich Halt an der Klosterkirche Nydala in der Kommune Vriestad.
Vom 1143 von französischen Zisterziensern gegründeten Kloster Nydala (Bild oben) ist heute nur noch die Klosterkirche, die kleine Gemeindekirche und ein paar Mauerreste übrig. Das Tragische: 1521 überfiel Kristian der Tyrann das Kloster und ließ nach einem üppigen Mahl den Abt und einige seiner Mönche ermorden. Die Reformation 1527 gab dem Kloster den Rest. Das Kloster wurde aufgelöst und die Bauten dem Verfall überlassen. Dänische Truppen plünderten 1568 und verbrannten das Kloster.
Die Klosterkirche wurde 1688 restauriert und als Gemeindekirche wieder eingeweiht.
Die „Bauernkirche“ (Gegenstück zur „Klosterkirche“) für die damalige Dorfbevölkerung.

Nach dem Besuch von Nydala Weiterfahrt auf vertrauten Strecken, zunächst zum …

See Rymmen in der Kommune Rydaholm.
Leider ist mein Lieblingsplatz dort versperrt. Aber es gibt dort weitere schöne Plätze.
Ein letztesMal Bahntrassenradeln. Dazu steuere ich mit meinem WoMo einen früheren Übernachtungsort namens Klågerup an. Von dort führt eine ehemalige Bahntrasse bis nach Malmö hinein, der drittgrößten Stadt Schwedens. An der alten Kirche will ich starten, aber die Bahntrasse ist dort zwar vorhanden, aber nicht mit dem Rad befahrbar. Deshalb starte ich im Nachbarort Bara, wo ich mit dem Rad schon einmal war (Anbindung). Nach komfortablen 15 Kilometern bin ich schon mitten in Malmö.
Und zwar am Hauptbahnhof.
Zufällig sind gerade zwei X2000 da, die ICEs der Schwedischen Staatbahn. Vmax 200 km/h, nur die Wagen haben die Neigetechnik, die Triebköpfe nicht.
Die Schokoladenseite des Hauptbahnhofs, der ein Kopfbahnhof ist. Und nun ein kleiner Streifzug durch Malmös Zentrum.
Das Malmöhus: 1434 als Kastell zum Schutz der Stadt gebaut, ab 1536 Umbau zum Schloss, ab 1658 Militärfestung, ab 18. Jh. bis 1914 Gefängnis, seit 1937 Museum. Schön sieht anders aus.
Am Stortorget (großen Markt)
Am Stortorget.
Sankt Petri Kyrkan
Caroli kyrka
Sankt Pauli Kyrkan
Auf dem Rückweg zum WoMo in Bara …
überquere ich wieder die Autobahn, die mich weiter nach Trelleborg zur Fähre bringt.
Am Schluss radle ich durch Bara zu der Stelle, an der ich im September vergangenen Jahres war. Damit geht diese Radreise definitiv zu Ende. – 32 Tages-km.

Danke fürs Interesse!

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